Prisma

Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung

Aus Multidisziplinärer und Institutionsübergreifender Perspektive

Forschungsprojekt Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung (PRIMSA)

Technologieerarbeitung aus multidisziplinärer und institutionsübergreifender Perspektive

Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist ein schwerwiegendes, weltweit verbreitetes Verbrechen, das die seelische und körperliche Integrität beeinträchtigt (vgl. Rabe & Tanis 2013: 15ff.; BMFSFJ 2007: 7). Mit der Öffnung des Schengenraums ist ein signifikanter Anstieg des transnationalen Verbrechens des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung zu verzeichnen (vgl. EUROSTATS 2013: 50). Auch die Ziel- und Transitländer Österreich und Deutschland sind davon betroffen. Deutschland fungiert zusätzlich auch als Ursprungsland.

Die gezielte Ausnutzung einer finanziellen Zwangslage bzw. der Hilflosigkeit ausländischer Betroffener sowie physische und psychische Gewalthandlungen bzw. -androhungen durch die Täter*innen erschweren den Zugang zu den Opfern von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Neben den undurchdringlichen Strukturen organisierter Kriminalität beeinflussen auch strukturelle Einschränkungen durch komplexe gesetzliche Regelungen die Handlungsmöglichkeiten Betroffener. Nicht selten scheinen auch die Zugänge professioneller Akteur*innen im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung begrenzt.

Das Verbundprojekt „Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung (PRIMSA)“ befasst sich daher in einer interdisziplinären, deutsch-österreichischen Kooperation mit der Erforschung dieses Phänomens und zielt auf die Entwicklung eines vielseitig einsetzbaren Präventions- und Interventionsinstruments ab.

Um der Komplexität des Untersuchungsgegenstands und der Besonderheiten einer interdisziplinären Zusammenarbeit angemessen zu begegnen, ist das Forschungsprojekt in sieben Arbeitsteilpakete unterteilt, in denen sich die verschiedenen Projektpartner*innen den unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen und Zielen von PRIMSA widmen. Inhaltlich zielen die Arbeitspakete auf die Erforschung der Dynamiken zwischen Opfern und Täter*innen (AP 1), ein besseres Verständnis des Täter*innen-Vorgehens (AP 2), die Erfassung und Aufbereitung themenfeldbezogener Daten und Angebote und die (Weiter-)Entwicklung bestehender Präventions- und Interventionsmaßnahmen (AP 3), den Vergleich der internationalen und nationalen Rechtslage (AP 4) sowie die Entwicklung eines technischen Instruments zur Altersbestimmung der Opfer (AP 5) ab. Die dabei generierten Teilergebnisse münden schließlich in die zu erarbeitende multidisziplinäre Präventions- und Interventionstechnologie (AP 6).

PRIMSA wird auf deutscher Seite durch das Förderprogramm „Forschung für die zivile Sicherheit II“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert sowie auf  österreichischer Seite im Sicherheitsforschung – Förderprogramm KIRAS vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie finanziert. Weiterlesen

Stellungnahme Technologie zur Feststellung von Minderjährigkeit bei weiblichen Personen.

Projektlaufzeit:
01.10.2014 bis 30.09.2017

Projekt PRIMSA

Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Mit dem Deliktfeld des "Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung" sind eine Vielzahl belastender sozialer, psychischer und ökonomischer Folgen verbunden, denen mit einer im Projekt multiperspektivisch entwickelten Präventions- und Interventionstechnologie begegnet werden soll.

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Verbundpartner

Universität Vechta, Donau-Universität Krems, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Eberhard Karls Universität Tübingen, IBMT Fraunhofer Institut, Universität des Saarlandes, Cemec Intelligente Mechanik, Research Institute – Zentrum für digitale Menschenrechte, AKA tech, Hope for freedom e.V., SOLWODI Deutschland e.V., BKA, BK Österreich, Sicherheitsakademie Österreich, Polizeidirektion Hannover

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"Die Ausbeutung - mittels Betrug, Gewalt, Drohung und Täuschung - steht im Zentrum des illegalen Handels; so wird der Menschenhandel auch als 'moderne Sklaverei' beschrieben" (Goodey 2008: 422, Original in Englisch)

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